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Die 5 Phasen des Produktlebenszyklus sind Entwicklung, Einführung, Wachstum, Reife und Rückgang. Erfahren Sie, wie Sie diese Phasen erfolgreich in Ihre Strategie für den Produktlaunch einfließen lassen.

Eine Frau hält einen geöffneten Laptop, daneben ist ein Screenshot mit Diagrammen zu sehen
  • Der Produktlebenszyklus sind die Phasen, die ein Produkt oder ein Service von der ersten Idee bis zur Fertigstellung durchläuft.
  • Indem Sie mit einem Produktlebenszyklus arbeiten, treffen Sie fundiertere Entscheidungen, erhöhen die Rentabilität Ihres Unternehmens und verbessern die Kundenzufriedenheit.
  • Die fünf Phasen des Produktlebenszyklus sind Entwicklung, Einführung, Wachstum, Reife und Rückgang.

Ihr Marketingplan sollte Strategien beinhalten, mit denen Sie aus jeder Phase des Produktlebenszyklus das Optimum herausholen. Aber bevor Sie Strategien formulieren können, sollten Sie die verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus genau kennen. Außerdem ist es von Vorteil zu wissen, in welcher Phase sich das Produkt befindet und wie Sie mithilfe von Marktforschung Ihre Maßnahmen im Verlauf des Lebenszyklus des Produkts solide validieren können. 

Die fünf Phasen des Produktlebenszyklus (PLZ) sind Entwicklung, Einführung, Wachstum, Reife und Rückgang.

Der Produktlebenszyklus ist die Zeit von der Konzeption eines Produkts bis zu dem Zeitpunkt, an dem es vom Markt genommen wird. Der Produktlebenszyklus wird in jeder Phase für Entscheidungen und Strategieentwicklung zurate gezogen. 

Das Konzept wurde ursprünglich vom deutschen Wirtschaftswissenschaftler Theodore Levitt entwickelt, der 1965 sein Modell eines Produktlebenszyklus im Harvard Business Review veröffentlichte, und wird auch heute noch eingesetzt.

Marketing-Profis setzen den Produktlebenszyklus für die Personalisierung der Marketingbotschaft in jeder Phase ein. Grundlage hierfür ist die von ihnen durchgeführte Marktforschung. Anhand der Reife eines Produkts bestimmen sie, worauf sie sich in ihren Marketingbemühungen konzentrieren und wie sie das Produkt am besten bewerben. Ergebnis sind eine bessere Marketingstrategie und Marketingbemühungen, die sich auszahlen.

Führungskräfte nutzen den Produktlebenszyklus für strategische Entscheidungen unter anderem über Preis, Expansion in neue Märkte und Verpackungsdesign. Dank des Produktlebenszyklus kann die Unternehmensstrategie an die aktuelle Entwicklungsphase des Produkts angepasst werden. Mithilfe dieser optimierten Ausrichtung identifizieren Manager:innen neue Marktchancen und steigern die Market Performance des Produkts für dessen Lebensdauer.

Mit unserer Lösung „Konzepttest“ können Sie Ihre Ideen in kürzester Zeit von einer verlässlichen Zielgruppe überprüfen lassen.

Frau, die auf ein Tablet schaut

Marktforschung ist Bestandteil jeder Phase des Produktlebenszyklus. Nutzen Sie den von SurveyMonkey entwickelten ultimativen Leitfaden zur Marktforschung, um zu verstehen, warum diese der Schlüssel für das erfolgreiche Management der einzelnen Lebenszyklusphasen Ihres Produkts ist. 

Jedes Produkt verbringt in den einzelnen Phasen eine unterschiedlich lange Zeit, es gibt also keine allgemeingültige Zeitachse, die als Beispiel dienen könnte. Darüber hinaus ist jede Phase mit ihren eigenen Kosten, Risiken und Chancen verbunden. Daher sollten Sie Ihre Strategien abhängig von der Zyklusphase, in der sich das Produkt befindet, anpassen.

Die erste Phase des Produktlebenszyklus ist die Entwicklung. In der Entwicklungsphase des Produktlebenszyklus geht es darum, Ihr Konzept zu präzisieren, das Produkt zu testen und eine Markteinführungsstrategie zu erarbeiten. 

In der Phase der Entwicklung spielen Konzepttests mit potenziellen Nutzern und Nutzerinnen eine große Rolle, denn anhand dieser Tests sehen Sie die Reaktion Ihres Zielmarkts auf das Konzept. Dadurch können Sie noch vor der konkreten Entwicklung des Produkts das Konzept gegebenenfalls anpassen.

In dieser Anfangsphase kommen viele Kosten auf Sie zu, und zwar ohne dass Sie aus diesem neuen Produkt bereits Erlöse generieren könnten. Diese Phase finanzieren Sie möglicherweise selbst oder Sie finden Investoren. Das Risiko ist in jedem Fall hoch und externe Geldmittel sind in der Regel begrenzt. 

Die Marktentwicklung kann von einer kurzen Skizze bis zum Prototyp des Produkts gehen. Hauptsache das Material ist ausreichend, um es potenziellen Investoren und Kunden vorzustellen. Prüfen Sie das Marktpotenzial schon früh, damit Sie schnell mit der Beschaffung von Geldmitteln beginnen können.

Hier drei Tipps für eine optimierte Entwicklungsphase Ihres Produktlebenszyklus: 

  1. Testen von Botschaften und Claims: Überprüfen Sie die Wirkung Ihrer Botschaften durch A/B-Tests, erfassen Sie mit Umfragen Feedback zu jeder möglichen Option und testen Sie die verschiedenen Marketingkanäle.
  2. Werbetests: Führen Sie für jede Werbung, die Sie schalten möchten, an verschiedenen demografischen Gruppen Konzepttests durch.
  3. Fokus auf hochwertige Forschung: Identifizieren Sie anhand gründlicher Marktforschung die Wünsche, Erwartungen und Vorlieben Ihres Zielmarkts. 

Sobald Sie Ihr Produkt launchen, beginnt die Markteinführungsphase des Lebenszyklus. Ihr Marketingteam konzentriert sich auf den Aufbau der Produktbekanntheit und wie es den Zielmarkt erreichen kann. In der Regel basiert das gesamte Content-Marketing und Inbound-Marketing auf dem Vermarkten des Produkts. 

Diese Phase ist womöglich wesentlich länger als erwartet. Die Dauer hängt unter anderem von der Komplexität des Produkts und der Konkurrenzsituation sowie davon ab, wie neu und innovativ das Produkt ist. Die gute Nachricht: Wenn Ihr Marketing erfolgreich ist, gehen Sie in die nächste Phase, das Wachstum.

Hier drei Tipps für eine optimierte Einführungsphase des Produktlebenszyklus: 

  1. Legen Sie den Fokus auf umfangreiche Marketingkampagnen: Erhöhen Sie über große Marketingkampagnen auf den verschiedenen Kanälen die Sichtbarkeit des betreffenden Produkts.
  2. Fördern Sie das Kundenengagement: Binden Sie Ihre Kundinnen und Kunden, um eine Kundschaft aufzubauen, die Sie unterstützt und weiterempfiehlt.
  3. Passen Sie die Kampagnen an: Optimieren Sie regelmäßig Ihre Kampagnen durch datengestützte Insights.

Die Wachstumsphase des Produktlebenszyklus beginnt, wenn die Kund:innen Ihr Produkt und Ihr Marketing angenommen haben. Sobald die Nachfrage und der Gewinn steigen, ist die Konkurrenz auf dem Plan und versucht, diesen Prozess zu stören oder zu unterbinden.

Marketing in dieser Phase verändert sich von der Gewinnung der Kundenaufmerksamkeit hin zum Aufbau einer Markenpräsenz. Zeigen Sie, warum die Menschen sich für Ihr Produkt und nicht das der Konkurrenz entscheiden sollten. Wenn Ihr Unternehmen wächst, statten Sie Ihr Produkt vielleicht mit neuen Features aus, optimieren Ihren Support und eröffnen neue Vertriebskanäle. Alle diese Anstrengungen finden ihren Widerhall im Marketing.

Hier drei Tipps für eine optimierte Wachstumsphase des Produktlebenszyklus: 

  1. Kundenfeedback: Erfassen Sie Kundenfeedback und setzen Sie es um, damit das Produkt optimiert und die Kundenzufriedenheit gesteigert wird.
  2. Skalierung zur Bedarfsdeckung: Beschleunigen Sie das Wachstum, indem Sie Ihre Marketingbemühungen ausdehnen und damit mehr Kundinnen und Kunden erreichen.
  3. Anpassung an den Wettbewerb: Behalten Sie Ihre Konkurrenz im Blick und decken Sie mithilfe von Marktforschung neue Wachstumschancen auf.

Flacht die Umsatzkurve nach dem anfänglichen schnellen Wachstum nun ab, tritt das Produkt in die Reifephase ein. Möglicherweise müssen Sie jetzt Ihren Preis reduzieren, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben.

Ihre Marketingkampagnen konzentrieren sich nun auf die Unterscheidungs- oder Alleinstellungsmerkmale Ihres Produkts und nicht mehr auf die Markenbekanntheit. Dabei stellen Sie heraus, wo welche Produktfeatures überlegen sind. In dieser Phase gehen die Produktkosten zurück und die Umsatzzahlen bleiben stabil. Die Versuchung ist nun groß, sich zurückzulehnen und die konstanten Erträge zu genießen. Aber stattdessen ist es Zeit, Ihr Produkt zu optimieren und die Konsumenten darüber zu informieren. 

An diesem Punkt kann es zur Marktsättigung kommen. Mitbewerber haben bereits einen Teil des Markts abgegriffen. Auch wenn viele Verbraucher und Verbraucherinnen Ihr Produkt nutzen, gibt es einfach zu viel Konkurrenz. Der einzige Weg aus dieser ungünstigen Situation ist, sich auf Ihre Stärken zu besinnen: Unterscheidungsmerkmale, Features, Markenbekanntheit, Preis und Kundenservice. Anderenfalls beginnt die Phase des Rückgangs.

Hier drei Tipps für eine optimierte Reifephase des Produktlebenszyklus: 

  1. Senken Sie Kosten: Reduzieren Sie, wo immer möglich, die Kosten, um die Rentabilität stabil zu halten oder sogar noch zu erhöhen.
  2. Setzen Sie Ihre Marktforschung fort: Legen Sie den Fokus Ihrer Marktforschung auf die Identifizierung von Chancen, neue Märkte zu erobern, oder darauf, das Kundeninteresse an Ihrem Produkt aufzufrischen.
  3. Legen Sie den Fokus auf die Kundenbeziehung: Stärken Sie die Beziehung zu Ihren Kund:innen mit einem VoC-Programm (Voice of the Customer, Stimme des Kunden). 

Wenn Ihre Marke auf starke Konkurrenz trifft oder sogar Marktanteile verliert, befindet sich Ihr Produkt möglicherweise bereits in der Lebenszyklusphase des Marktrückgangs. Nimmt die Konkurrenz zu, sinken in der Regel die eigenen Umsätze. 

Der Rückgang kann in Zusammenhang stehen mit:

  • Zu viel Konkurrenz durch Produkte mit ähnlichen Features: Unterscheidet sich Ihr Produkt nicht von anderen, können Sie sich nicht von der Masse abheben. Denken Sie zum Beispiel an Facebook. Das Auftauchen dieser Social-Media-App hat den Niedergang von Myspace mitverursacht.
  • Veraltetes oder nicht mehr zeitgemäßes Produkt: Dieser Fall kann eintreten, wenn Ihr Produkt seine Grenzen erreicht hat und einfach nicht mehr marktfähig ist. So hatten beispielsweise die VHS-Videos ausgedient, als die DVDs auf den Markt kamen. Und die DVDs hatten diesen Punkt erreicht, als sich immer mehr Menschen für das Streamen von Filmen und Ähnlichem entschieden.
  • Verlust des Kundeninteresses: Im Jahr 2000 führte Heinz, Hersteller von Würzmitteln und Saucen, den farbenfrohen Ketchup EZ Squirt ein. Am Anfang ein großer Erfolg, war das Neue bald nicht mehr interessant und das Produkt wurde insgesamt ein Misserfolg.
  • Beschädigtes Markenimage: McDonald’s musste bei seinem Supersize-Menü einen schweren Schlag einstecken, nachdem ein Dokumentarfilm die Wirkungen des Essens der Fastfoodkette auf die allgemeine Gesundheit thematisiert hatte.

Stellt ein Unternehmen den Marktrückgang fest, kann die Unternehmensleitung das Produkt vom Markt nehmen, das Unternehmen verkaufen oder das bestehende Produkt innovativ verjüngen. In der Zwischenzeit könnte Ihre Marketingabteilung versuchen, die Nostalgiekarte zu spielen oder die Überlegenheit des Produkts hervorzuheben, um diese Phase des Lebenszyklus zu verlängern.

Im Folgenden stellen wir fünf Strategien vor, mit denen Unternehmen aus dieser Phase des Produktlebenszyklus wieder herauskommen können:

  1. Erweitern Sie die Produktreihe um andere Geschmackssorten wie Vanille oder Kirsche. Coca-Cola und Pepsi haben es vorgemacht.
  2. Lösen Sie die althergebrachte Verpackung durch eine neue ab. Beispiel hierfür ist das Mundwasser Listerine, das vormals ein Antiseptikum für die Chirurgie war. Dann hat das Unternehmen diesem Produkt eine neue Verpackung und einen neuen Anwendungsfall gegeben, und daraus ist die bekannte Mundspülung gegen Mundgeruch geworden.
  3. Testen Sie eine neue Preisstrategie wie es der Dollar Shave Club getan hat. Das Unternehmen nutzt heute Preise für Abonnements sowie Preise, die sich an der Anzahl der Rasierklingen in dem Rasierer orientieren.
  4. Bringen Sie neue Versionen Ihres Produkts auf den Markt – wie Apple, das mit jedem neuen iPhone einen Hype auslöst.
  5. Auch die Positionierung in einer neuen Produktkategorie kann den Rückgang eines Produkts aufhalten oder das Produkt überhaupt am Leben erhalten. Nintendo ist ein wunderbares Beispiel hierfür. Das Unternehmen hat seinen Fokus von Arcade-Videospielen auf Videogamesysteme für individuelle Nutzer:innen verlegt.

Das Produktlebenszyklusmanagement (PLM) bietet viele Vorteile. Wo das Produkt im Zyklus steht, hat dabei Einfluss auf alles, von der Marketingstrategie bis hin zur Profitabilität. 

Mit Produktlebenszyklusmanagement können Sie:

  • Auf Grundlage der Lebenszyklusphase fundierte Entscheidungen treffen: Für jede Phase des Produktlebenszyklus (PLZ) gibt es jeweils optimale Strategien, und durch eine genaue Kenntnis der einzelnen Phasen haben Sie gute Chancen für eine erfolgreiche Markteinführung und ein langes Produktleben.
  • Den Return on Investment (ROI) in Bezug auf den Launch des Produkts steigern: Unternehmen können ihre Gewinne maximieren, indem Sie durch eine präzise Planung des PLZ eine erfolgreiche Markteinführung realisieren.
  • Die Profitabilität des Unternehmens erhöhen: Indem Sie für jede Phase des Produktlebenszyklus Anpassungen vornehmen, fördern Sie die Interaktion mit Ihren Kundinnen und Kunden und steigern so für die gesamte Lebenszeit Ihres Produkts den Umsatz.
  • Ihre Marketingbotschaften proaktiv anpassen, um mit den Zielgruppen verbunden zu bleiben: Passen Sie Ihre Marketingbotschaften und ‑strategie mit steigender Produktreife an, denn dies unterstützt die Bindung der Kund:innen an Ihr Produkt.
  • Produktattraktivität, Ruf und Kundentreue erhalten und stärken: Mithilfe des Produktlebenszyklusmanagements können die Marketingteams die jeweilige Attraktivität des Produkts einschätzen sowie Veränderungen einleiten oder neue Features einführen, um das Interesse am Produkt hoch zu halten.

Mit einem effektiven PLM präzisieren Sie Ihre Strategien und können das Kundenengagement im Hinblick auf Ihr Produkt fördern und über die gesamte Produktlebenszeit halten. 

Unternehmen, die ohne ein passendes Produktlebenszyklusmanagement arbeiten, haben mit Konsequenzen zu rechnen.

Ohne die Struktur und Richtung, die ein solches PLM vorgibt, können Unternehmen schnell vor diesen Problemen stehen:

  • Produkt hinkt seinem Potenzial hinterher: Falsches Management des Produktlebenszyklus könnte dazu führen, dass das Produkt die anvisierte Zielgruppe nicht erreicht und sich damit der Gewinn verringert.
  • Verringerter Verkaufszeitraum: Ein schlechtes Produktmanagement könnte das Verbraucherinteresse vorzeitig erlahmen lassen.
  • Überhöhter Bestand: Es ist von entscheidender Bedeutung, Veränderungen im Verbraucherverhalten, die sich im Laufe der fortschreitenden Produktreife ergeben, Rechnung zu tragen. Sonst drohen Überproduktion und zu geringe Verkäufe des Produkts.
  • Gewinnverlust: Ein ineffektives Produktmanagement triggert in jeder Phase des Produktlebenszyklus zusätzliche Marketingkosten und verringert damit den Gewinn.

Daher ist es so wichtig, alle Phasen des PLZ genau zu kennen und in jeder Phase Anpassungen vorzunehmen, denn dies erhöht den Erfolg der Produkte, indem es ihre Lebensdauer in einem bestimmten Markt teils um Jahre verlängert.

Mann arbeitet an Laptop, daneben Diagramme und Grafiken

Intern können Sie Ihr Konzept, Ihre Positionierung und Marketinganstrengungen kontrollieren, aber es gibt auch externe Faktoren, die, unabhängig von Ihrer Strategie, ebenfalls Auswirkungen auf den Produktlebenszyklus haben.

Möchten Sie auf einem wettbewerbsintensiven Markt Fuß fassen? Dann kann die Konkurrenz direkt den Erfolg Ihres Produkts mitbestimmen. Sollte der Markteintritt aufgrund geringer Konkurrenz und Kosten, sowie kleiner Marktdimensionierung und niedriger anderer Hindernisse für den Markteintritt leicht sein, kann sich der Lebenszyklus Ihres Produkts verkürzen. Warum? Weil auch Ihre Konkurrenz einfach in den Markt eintreten und den Markt sättigen kann. Sind die oben angeführten Hindernisse höher, könnte sich zwar der Markteintritt schwieriger gestalten, aber der Lebenszyklus ist voraussichtlich länger.

Ein Beispiel: Sie möchten ein Produkt auf den Markt bringen, das relativ neu ist. Dann könnten Sie schnell einen relativ hohen Marktanteil gewinnen. Aber das gilt auch für alle anderen Unternehmen, die ein ähnliches Produkt einführen: Auch sie profitieren von dem einfachen Markteintritt und nehmen sich rasch ihren Marktanteil.

Nehmen Sie zum Vergleich eine Branche, die von hohem Konkurrenzdruck gekennzeichnet ist. Gerade wenn die Entwicklung eines Produkts Jahre dauert, ist es wichtig, ein einzigartiges Wertversprechen (Value Proposition) zu entwickeln, denn dieses kann einen längeren Produktlebenszyklus auf dem Markt garantieren.

Gehört Ihr Produkt zu einer Branche mit schnellem technologischen Fortschritt wie Mobiltelefone, Tablets oder Computer, könnte der Lebenszyklus ziemlich kurz sein. Damit Ihr Produkt so lange wie möglich relevant bleibt, müssen Sie wissen, wie schnell sich die Technik weiterentwickelt, welche Änderungen Ihr Zielmarkt erwartet und wann Sie Optimierungen vornehmen müssen, damit es wettbewerbsfähig bleibt.

Der kanadische Mobiltelefonhersteller BlackBerry hatte 2009 einen Marktanteil von fast 20 %. Durch die Markteinführung des iPhones und die Innovationen von Apple und Samsung veraltete das BlackBerry unerwartet schnell. Denn die technologische Entwicklung auf dem Mobilgerätemarkt war und ist so rasant, dass BlackBerry den Mobiltelefonmarkt verlassen und sich auf Sicherheitssoftware spezialisiert hat. 

Wie schnell die Verbraucher:innen Ihr Produkt annehmen, beeinflusst ebenfalls den Lebenszyklus. Schauen Sie sich die Lebenszyklen ähnlicher Produkte an, um die Akzeptanzgeschwindigkeit einzuschätzen. Entsprechende Marktforschung unterstützt Sie bei der Prognose hinsichtlich der Marktakzeptanz Ihres Produkts.

Der Mobiltelefonmarkt beispielsweise ist ein Markt, in dem Akzeptanz und Reife von Produkten schnell erreicht wird. Daher müssen auf diesem Markt konstant Innovationen eingeführt werden, damit die Kunden und Kundinnen beeindruckt, ja begeistert, sind und die Unternehmen ihren Marktanteil halten können.

Aber nicht alle Innovationen halten ihr Erfolgsversprechen. Die Sprachunterstützung zum Beispiel wurde nur langsam von den Kunden akzeptiert. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und die relativ langsame Entwicklung der Verarbeitung natürlicher Sprache führten dazu, dass die Branche viele Jahre brauchte, bis sich der Erfolg einstellte. Andererseits hatten Produkte wie Alexa und Google Home dadurch Jahre Zeit, sich auf dem Markt zu etablieren, was ihre Lebenszeit verlängert hat.

Die allgemeine Wirtschaftslage kann den Lebenszyklus eines Produkts direkt beeinflussen. Die Geschichte zeigt, dass Rezessionen sich auf das Ausgabeverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgewirkt haben: vom Anteil des Einkommens, das für ein solches Produkt ausgegeben wird, bis zur Bevorzugung oder Ablehnung der Produkte in Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs.

Eine Studie der Bank of America zeigt, dass in den Monaten vor einer Rezession und während der Rezession selbst weniger für Möbel ausgegeben wird. Für Möbelhersteller ist die wirtschaftliche Situation einer der entscheidendsten Faktoren für Änderungen in ihrem PLZ. 

Eine gut laufende Wirtschaft kann die Einführungsphase verkürzen und die Wachstumsphase verlängern, da insgesamt mehr ausgegeben wird. Die wirtschaftliche Situation wirkt sich auf das Produkt, den Zielmarkt und die Branche aus.

Alle Produkte durchlaufen diesen Lebenszyklus, aber viele haben ihren Durchlauf bereits beendet und sind in Vergessenheit geraten. Hier einige Beispiele dafür.

  • Entwicklung: Christopher Latham Sholes aus Milwaukee, Wisconsin, erhielt 1868 das Patent für die erste Schreibmaschine in den USA. Die Entwicklung hatte bereits 300 Jahre zuvor begonnen, immer im Bestreben, das Design zu perfektionieren.
  • Einführung: In den späten Jahren des 19. Jahrhunderts folgte die Produktlebenszyklusphase der Einführung, als gewerbliche Schreibmaschinen für den privaten Gebrauch angeboten wurden.
  • Wachstum: Kurz danach, in der Wachstumsphase, wurden Schreibmaschinen in Unternehmen, zu Hause und in Büros eingesetzt.
  • Reife: Schreibmaschinen traten in die Reifephase ein, die bis in die 1980er dauerte, als neue Technologien dieses Produkt in den Rückgang trieben.
  • Rückgang: Der Markt für Schreibmaschinen war rückläufig. Schreibmaschinen wurden praktisch vollständig durch Computer, Tablets und Smartphones ersetzt. Die meisten heute erhältlichen Schreibmaschinen sind Spielereien oder Sammlerstücke.
  • Entwicklung: Kaum zu glauben, aber Videorekorder wurden bereits in den 1950er Jahren entwickelt. Sie dienten dazu, vom Fernsehen auf Videokassetten aufgenommene Sendungen anzusehen. Der erste richtige Prototyp war so groß wie ein Schreibtisch und kostete 1950 fast 50.000 $, was heute etwa 500.000 $ entspricht. Und alles nur dazu, um sich TV-Sendungen zu einem passenderen Zeitpunkt anzusehen.
  • Einführung: 1977 wurde der erste (kleine und erschwingliche) Videorekorder eingeführt, mit dem die Allgemeinheit Sendungen aufnehmen und das Video wieder auf dem TV-Bildschirm abspielen konnte.
  • Wachstum: Ab den 1970ern bis in die frühen 2000er Jahre hatten die meisten Haushalte einen Videorekorder zusammen mit einer Vielzahl an Videokassetten. Diese Zeit ist definitiv eine Periode des extremen Wachstums.
  • Reife: Als der Videorekorder die Reifephase erreichte, suchten die Unternehmen nach Möglichkeiten für eine Kostenreduzierung und neue Features.
  • Rückgang: Die technologische Entwicklung führte aber zum Rückgang der Videorekorder und letzten Endes wurden sie durch DVDs und jetzt Streaming-Dienste ersetzt.
  • Entwicklung: Elektroautos wurden tatsächlich schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt. Sie verloren die Gunst der Konsumenten, weil das Aufladen für die Normalverbraucher ein Problem darstellte. Heutzutage konzentrieren sich Automobilhersteller wie Tesla auf Vollelektro- oder Hybridtechnologie.
  • Einführung: Sie wurden auf dem Markt mit einem Fokus auf Innovation und Ökologie als Marketingbotschaften eingeführt.
  • Wachstum: Elektroautos befinden sich aktuell in der Wachstumsphase und die Unternehmen versuchen, Design und Funktionen ihres Angebots zu optimieren. Die Wachstumsphase verlängert sich, weil laufende Marktinnovationen zu Verbesserungen führen und diese wiederum das Verkaufspotenzial erhöhen. Die Phase der Reife ist noch nicht in Sicht.
  • Entwicklung: Das Konzept der Künstlichen Intelligenz (KI) entstand bereit in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Entwicklung dauerte bis in die 1970er Jahre an, als bessere und günstigere Computer zur Verfügung standen. Ein überaus bemerkenswerter Beleg für den Erfolg dieses Konzepts wurde 1997 erbracht, als der Schachweltmeister Garry Kasparow sich dem Schachcomputer Deep Blue von IBM geschlagen geben musste.
  • Einführung: Derzeit befinden sich zahlreiche KI-Produkte im Produktlebenszyklus. Aufgrund der Natur der KI und ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten kann sie unmöglich in einen bestimmten Teil des Lebenszyklus eingeordnet werden. Einige Produkte befinden sich in der Entwicklung, viele andere sind bereits eingeführt und Produkte wie Alexa von Amazon können der Wachstumsphase zugeordnet werden.

Wenn Sie bereit sind, Ihren Produktlebenszyklus zu beginnen, nutzen Sie als Einstieg unsere Lösung „Konzepttests“, um die Konzepte, Features und Ideen für Ihr Produkt zu testen. Beim Durchlaufen des Produktlebenszyklus hilft Ihnen unser Leitfaden zur Marktforschung, bessere strategische Entscheidungen zu treffen und positive Ergebnisse einzufahren.

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